2022 kein Stalin 2.0

Putin scheint in einen Gewaltrausch, Blutrausch abzugleiten. Nachdem sein ohnehin höchst verwerflicher Blitzkrieg der ersten Tage mit schnellem Angriff von Fallschirmtrupps auf die Hauptstadt fehlgeschlagen ist, geht es nun mit der Stalinorgel weiter. Raktenwerfen beginnen spätestens ab heute, etwa die Großstadt Charkiw zu zermalmen. Zivile Opfer, bisher schon zu beklagen, könnten noch in ganz neuen Dimensionen Teil dieses Krieges werden.

 

Stalin ist das Stichwort, ein Diktator und ein ähnlich Charakter wie Putin. Stalin ist kaum für Reden und Worte bekannt, sondern für seine kalte Machtausübung und unfassbare Grausamkeit. Auch von Putin gibt es für diesen Krieg bisher keine strahlkräfigen (Charisma ist bei Kriegstreibern ohnehin eine problematische Kategorie) Reden, sondern nur die seltsamen, halbparanoiden Auftritte. Sicher wird es eine gewisse Anzahl von Leuten in Russland geben, die Putins Kriegserklärung befürworten und sich innerlich anschließen, aber es passiert nur still, in den Küchen, privat. Es gibt keine Feierlichkeiten auf den Straßen, was auch ein sehr gutes Zeichen ist.

 

Im hellen Tageslicht des Jahres 2022 stehen wir in den neuen und nicht den alten Zwanzigerjahren. Putin kann keinen Stalin 2.0 mehr aus dem Handgelenk schütteln. Traurig genug, dass Putins bisherige Kriege so stattfinden konnten wie sie es taten, traurig genug. 

 

Neue Meldung heute: Die Schweiz schließt sich den EU-Sanktionen an. Sehr gut, endlich, danke, recht so.