Segen und Fluch

Heute ist Donnerstag, der 10. März, und damit ist der Krieg nun 2 Wochen alt. Was für ein furchtbares Gemetzel, das Putin hier losgetreten hat. Krankenhäuser lässt er bombardieren und Nebengebäude von Atomkraftwerken, nun warnen die USA vor dem Einsatz von russischen Chemiewaffen. Putins Giftcocktail schäumt über, tötet täglich zahllose Menschen. Die russische Elite ist verwirrt, vereinsamt, ohne Ideen und Zukunftskonzept. Das uralte Konzept, das sie hat, ihren Oligarchen-Zarismus nun auch der Ukraine mit der Stalinorgel aufzuzwingen, ist von grausamster Lächerlichkeit. Jeder Tag dieser Tragödie ist ein verlorener für die Menschheit. Diese täglichen Wahnsinnigkeiten sind ein Zeichen dafür, dass die Weite des Landes für Russland Segen und Fluch zugleich ist. Segen aufgrund der Naturschönheit, des Reichtums an Vegetation und Rohstoffen, der kulturellen Vielfalt -- und Fluch, weil die russische Elite seit Jahrhunderten gefangen ist in einem phasenweise paranoiden Machtdenken, das ohne Gewalt nicht auskommt. All zu oft regiert die paranoide Angst, die eigenen Grenzen nicht "kontrollieren" zu können, einen zu erfolgreichen Nachbarn zu haben, eine Demokratie vor der Haustür. Russland, wie es scheint, ist ein geistiges Gefängnis für die russische Elite, und die Gitterstäbe machen es dieser Elite unmöglich, nach draußen ins Freie zu greifen, wo Teilhabe, Mitbestimmung, Wahlen, Kooperation und Zukunftsdenken möglich sind.